Es ist bei dieser Rasse zu empfehlen, die Welpen etwas länger als üblich bei ihren Eltern und Geschwistern zu lassen, weil sie in der Meute am allerbesten lernen, Rangordnungen zu akzeptieren und sich zu unterwerfen.

In diesem dominanten Umfeld müssen die jungen Hunde, falls sie in einer Gruppe leben, immerauf der Hut sein und sich den ranghöheren Hunden gegenüber entsprechend unterwürfig verhalten. Dies wirkt sich auch auf ihr Verhalten gegenüber Menschen aus. Erst wenn sie sich eine höhere Stellung in der Meute erworben haben, oder wenn sie ihr eigenes Territorium bekommen, nimmt ihr Selbstbewusstsein schnell zu und ihr ganzer Wach und Schutzinstinkt entfaltet sich. Natürlich gibt es in jedem Wurf auch dominantere und weniger dominante Individuen.

Das Verhalten des Zentralasiaten hängt also stark von seinem Alter, seiner Erziehung und von seinem Rang in der (Hunde- oder Menschen-) Meute ab. Unter guten Voraussetzungen machen seine Intelligenz und sein ausgeglichenes und anhängliches Wesen ihn zu einem hervorragenden Familienhund.

DER CHARAKTER UND DIE ERZIEHUNG

Der Zentralasiat ist von bemerkenswert ruhigem und ausgeglichenem Temperament. Seiner Familie gegenüber ist er von grosser Anhänglichkeit und Zärtlichkeit, ohne aufdringlich zu sein. Er bellt kaum grundlos und dank seinem ausgeprägten Selbstbewusstsein behält er lange seine Ruhe, sogar wenn er provoziert wird. Wenn er aber zum Schluss kommt, dass sein Eingreifen notwendig ist, tut er dies ohne Vorwarnung und blitzschnell.

In seinem Territorium, oder bei seiner Herde und seiner Familie gegenüber, zeigt er eine aktive Verteidigungshaltung. Sein angeborener Instinkt lässt ihn vor allem nachts besonders wachsam und aggressiver als tagsüber sein.

Auch ausserhalb seines Aufgabenbereichs soll er sich Unbekannten gegenüber eher misstrauisch verhalten. Wie alle Hirtenhunde ist er nicht bedingungslos gehorsam. Er hört nur auf Befehle, wenn er und sein Meister durch echte Zuneigung verbunden sind und er lässt ihn jedes Mal spüren, dass er ihm einen Gefallen tut. Hirtenhunde müssen eben bei ihrer traditionellen Aufgabe oft selbst entscheiden, was ihnen ihre Pflicht gebietet. Dies fördert die Intelligenz, aber auch ihr Unabhängigkeitsbedürfnis. Umso wichtiger ist es deshalb von Anfang an klarzustellen wer der Anführer ist. Dies muss mit unmissverständlicher Autorität und konsequentem Verhalten, aber auch Einfühlungsvermögen und Zuneigung, schon ab fortgeschrittenem Welpenalter geschehen.

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Herdenschutzhunde müssen von klein auf an andere Tiere gewöhnt werden, sollen sie später ihre Aufgabe erfüllen. Auf dem Hornihof sind die Welpen, sobald sie mit 6-8 Wochen anfangen ihr weiteres Territorium zu erkunden, in ständigem direktem Kontakt mit den Lamas, den Pferden und dem Kamel des Zuchtbetriebs. Ausserdem dürfen die zahlreichen Besucher und ganz besonders die Kinder, unter Aufsicht, nach Herzenslust mit den Junghunden spielen.

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Ursprünglich dazu vorgesehen jede Art von Raubtieren zu bekämpfen, bleiben sie sehr dominant gegenüber anderen Hunden des gleichen Geschlechts, insbesondere auf ihrem Territorium.

Gut sozialisierte Hunde können durchaus in den Stadtpark oder auf den Hundesportplatz mitgenommen werden. Wenn sich allerdings ein anderer Hund ihnen gegenüber aggressiv verhält, wird er kurz entschlossen unterworfen. Wie alle grossen und kräftigen Hunde können schlecht erzogene Zentralasiaten durchaus gefährlich sein, aber auf Grund ihres ausgeglichenen Wesens schneiden sie im Vergleich mit ungleich häufiger anzutreffenden Wachhunderassen wohl eher besser ab.

Wegen ihrem hirtenhundespezifischen Drang nach grossen Territorien und freiem Herumschweifen, ihrem kompromisslosen Verhalten anderen Hunden gegenüber, sowie wegen ihrem eindrücklichen Äusseren ist es zu empfehlen, diese Hunde auf einem gut eingezäunten Gelände zu halten.

Gehorsamkeitsübungen und –Ausbildung sind bis zu einem gewissen Grad durchaus angebracht. In keinem Fall sollte diese Rasse jedoch zum Schutzhund ausgebildet werden, weil ihr natürlicher Schutzinstinkt und ihre Wehrhaftigkeit keiner Verstärkung bedürfen und es unverantwortlich wäre sie auf Angriff abzurichten. Ausserdem würden die extremen Gehorsamkeitsansprüche einer solchen Dressur – da sie dem Wesen des Tieres widersprechen – zu ständigen, überspitzten Autoritätskonflikten führen, die in gefährlichen Konfrontationen enden können.

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